Peterson Pfeifen online im Shop kaufen
Irland ist (und war) nicht nur ein Auswanderungsland. Es war (und ist) auch ein Einwanderungsland. Im weltoffenen Dublin trafen sich 1865 zwei Deutsche und ein Lette. Dieses Zusammentreffen hatte bis heute für die internationale Pfeifenrauchergemeinde bedeutende Folgen.
Charles Peterson, ein Pfeifenmacher aus dem lettischen Riga, besuchte die irische Metropole auf einer Akquise-Reise. Er betrat den Tabakwarenladen der Brüder Friedrich und Heinrich Kapp aus Nürnberg in der Grafton Street 55. Peterson präsentierte das Modell einer revolutionären Pfeife – und jede Menge ambitionierter Zukunftspläne. Damit traf er bei den erfahrenen Tabakhändlern offenbar den richtigen Nerv. Beiden Seiten wurden sich rasch klar, dass Peterson“s Talent und die Erfahrung der Kapp-Brüder die Basis für eine perfekte Partnerschaft bilden würden. Das war die Geburtsstunde der heute weltweit berühmten Peterson-Pfeifen, die Geburt einer Legende.
„Kapp & Peterson“ hieß die gemeinsame Unternehmung fortan. Dank seines technischen Verständnisses, seines handwerklichen Geschicks und seines Verständnisses für die individuelle Ausstrahlung der verschiedenen Pfeifen-Modelle stellte sich schnell der Erfolg ein. 1890 kam die Systempfeife auf den Markt, 1898 wurde das revolutionäre „Peterson Lip“-Mundstück patentiert. Der Name Peterson war bald in allen anspruchsvollen Raucherkreisen bekannt – Politiker, Geschäftsleute, Geistliche, Soldaten, Sportler, Künstler und Schriftsteller zählten zu seinen Kunden. Als Sir Arthur Conan Doyle seinem hochbegabten Detektiv Sherlock Holmes eine Peterson in den Mund dichtete, war der Slogan „The Thinking Man Smokes a Peterson Pipe“ geboren. Pfeiferauchen wurde zum Synonym für den klugen Mann. Bis heute sind die Peterson-Pfeifen ein Welterfolg. 1898 wurde aus Kapp & Peterson eine Aktiengesellschaft. 1972 errichtete Kapp & Peterson eine neue Fabrik in Sallynoggin bei Dublin, von wo aus heute in 60 Länder weltweit exportiert wird; Europa und damit auch Deutschland zählen zu den Hauptabsatzgebieten.
Die Kopp GmbH, Europas größter Distributeur von Markenpfeifen, feiert 2019 ihr hundertjähriges Jubiläum und startet in dieses ganz besondere Unternehmensjahr sogleich mit einem Paukenschlag: Nach fast zehnjähriger Trennung holen die Offenbacher die irische Kultfirma Peterson wieder zurück ins Boot. Der offizielle Beginn der neuerlichen Kooperation ist der 1. Januar 2019.
Ein kleiner Rückblick. Auf der diesjährigen ICPCR in Las Vegas schlug die Meldung wie eine Bombe ein: Tom Palmer, bisheriger Inhaber von Peterson, hatte verkauft. Die Peterson-Tabaksparte ging an die Scandinavian Tobacco Group (STG), die in Dublin ansässige Pfeifenproduktion an den weltgrößten Pfeifen-Internethändler Sykes Wilford von „smokingpipes.com“. Wilford, ein erfolgreicher Selfmade-Kaufmann aus den USA, hat Bruyere im Blut. Als Student der Geschichte finanzierte sich der begeisterte Pfeifenraucher sein Studium durch einen Job in einem Tabakgeschäft.
Frühzeitig erkannte er aufgrund seiner Branchenkenntnisse die Möglichkeiten des Internets, gründete den Internetshop „smokingpipes.com“ und versendete bereits vor knapp 20 Jahren seine ersten Pfeifen aufgrund von Bestellungen aus dem Internet. Inzwischen beschäftigt er bei „smokingpipes.com“ fast 60 Mitarbeiter. Zudem hat er die Vertriebsfirma Laudisi gegründet, die in den USA als Importeur von Savinelli und nun auch Peterson-Pfeifen fungiert. Vor drei Jahren akquirierte und übernahm er die Tabakfirma Cornell & Diehl und schaffte es innerhalb kürzester Zeit mit dem Unternehmen wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Bis dato eine echte Erfolgsstory, die nicht durch Kostenreduktionen getrieben ist. Sein Erfolgsmodell basiert auf Innovation, Motivation, Verbesserung der Vertriebsstrukturen und stete Qualitätsverbesserung der Produkte. Experimentelles ist von Wilford nicht zu erwarten, eher ein „Back to the Roots“, sagen die Brancheninsider. Wilford verfügt über das wohl beste Netzwerk der gesamten Pfeifenbranche und wird dieses Know How nun auch für die „Peterson-Line“ nutzen.
Die Kopps freuen sich auf diese neue Kooperation. Die ersten Pfeifen befinden sich bereits an Lager, bis März soll dann das gesamte Programm stehen, wie Kopp-Geschäftsführer Oliver Kopp bestätigt. Das hessische Unternehmen befindet sich seit vier Generationen in Familienhand und kann inzwischen mit einem Portfolio aufwarten, welches seinesgleichen sucht. Mit „Peterson“ und „Savinelli“ vertreten die Kopps die beiden bekanntesten Pfeifenproduktionen der Welt. Die beiden größten französischen Pfeifenfirmen, „Chacom“ und „Butz Choquin“, ergänzen das Angebot von Kopp Pfeifen. Für „Rattray´s“ Pfeifen zeichnet man bei Kopp für das gesamte Design und den Vertrieb verantwortlich und verkauft diese Produktlinie inzwischen in über 50 Ländern. In 2018 mit einem Zuwachs von 35 Prozent.
Mit einem Sortiment von rund 1.100 verschiedenen Pfeifen bietet Kopp eine beeindruckende Sortimentsbreite und -tiefe. Zuversichtlich ist man auch was den aktuellen Neuzugang „Mastro de Paja“ aus Italien angeht. Noch einmal Oliver Kopp: „Mit den Machern in Italien haben wir Serienpfeifen entwickelt, die höchsten Ansprüchen gerecht werden und ergänzen somit auch in diesem Segment unser Unternehmensangebot zielgerecht. Insgesamt bedeutet dies - Wir sind für die Zukunft bestens aufgestellt.“